Chronik

Im Jahre 1922, genau am 2.Weihnachtsfeiertag, wurde im Gasthaus „Zum Adler“ der Kaninchenzuchtverein Jügesheim von einigen tatkräftigen Männern gegründet.

Dazu gehörten unter anderem:

Ludwig Arheilger, Johan Winter, Paul Carl und Heinrich Raab.

 

Festzugbeteiligung der T.G.M. Jügesheim im Jahr 1938


Zum 1.Vorsitzenden wurde Ludwig Arheilger gewählt, dem man die Geschicke des jungen Vereins in die Hände legte.

 

Schon kurze Zeit danach kamen folgende Mitglieder dazu:

Johann Geis, Heinrich Kämmerer, Karl Keller, Christian Leipold, Georg Leipold,Franz Xaver Schmidtbauer, Franz Hebeisen, Peter Grimm, Hermann Bruder, Martin Roth, Jakob Roth, Josef Glab und Johann Schwab.

 

In den folgenden sechs Jahren kamen noch weitere Zuchtfreunde hinzu  und so konnte man im Jahre 1928 die erste Lokalschau durchführen, die in der damaligen Zeit schon ein besonderes Ereignis war.              

 

Bereits 1931 wurde die erste Kreisschau ausgerichtet. 


Die Begeisterung der Zuchtfreunde war sehr groß und so wagte man sich im Jahre 1936 zur Deutschlandschau nach Leipzig zu fahren. Die Züchter Josef Glab und Ludwig Arheilger konnten mit ihren Kaninchen die ersten Preise auf Reichsebene erringen.

Noch im gleichen Jahr wählte man Martin Roth zum 1.Vorsitzenden.


von links nach rechts: Gründungsmitglied und 1.Vorsitzender Ludwig Arheilger, Josef Glab und Willi Rücker, 1.Vorsitzender von 1967-1981

Durch den Krieg kam der damalige Zuchtverein fast zum erliegen. 1946 begann man mit neuem Mut und Elan den Wiederaufbau des fast ein Vierteljahrhundert bestehenden Vereins. Schon im ersten Jahr nach dem Krieg konnte die Revision einen Kassenbestand von 50,44 RM feststellen. 

Die erste Kreisschau nach dem Kriege anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kaninchenzuchtverein Jügesheim wurde im Jahre 1947 ausgerichtet.


Nicht nur auf dem Gebiet der Zucht hatte man Erfolg, auch auf kulturellen Wegen ließ man sich verschiedene Dinge einfallen und so veranstaltete der Kaninchenzuchtverein am 18.01.1948 seinen 1. Maskenball. Das Ergebnis war hervorragend, denn man verkaufte Eintrittskarten für 713,00 RM und ca. 270 Flaschen Heißgetränke.


In den folgenden Jahren wurden Lokalschauen durchgeführt. Außerdem an Kreis- und Landesschauen ausgestellt.

Im Jahre 1967 ließ man dann jüngere Züchter, die die Geschicke des Vereins weiterleiten sollten, an die Arbeit. Und so wählte man Willi Rücker zum 1.Vorsitzenden, der dieses Amt mit großem Erfolg bis 1981 innehatte. 


Zu seinem Nachfolger wurde auf der Jahreshauptversammlung 1981 einstimmig Valentin Mayer gewählt. Sein Einsatz für den Verein ist bis heute unermüdlich. Unter seiner Führung wurden unsere Ausstellungen ein fester Bestandteil mit großem öffentlichen Interesse im Jügesheimer Vereinsgeschehen. Insbesondere die Auswertung und Festigung der Zucht wurde von ihm vorangetrieben. Auch ist unter seiner Führung die Mitgliederzahl weiter gestiegen.


L. Arheilger und M. Roth wurden zu Ehrenvorsitzenden ernannt.

Josef Glab wurde im Jahre aufgrund seiner großartigen Erfolge und Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Bereits seit 1950 war er Herdbuchzüchter. Seine größten Erfolge errang Josef Glab auf den Landesschauen mit seinen weißen Wienern 1965 in Frankfurt/Main, 1968 in Gießen und 1969 in Lampertheim als "Landesmeister". Noch im Alter von 88 Jahren, nahm er aktiv am Vereinsleben teil.

1969 gründete man in unserem Zuchtverein eine Jugendgruppe, die seitdem auf Vereins-, Kreis-, Landes- ja sogar auf Bundesebene hervorragende Ergebnisse erzielte.

Ende der sechziger Jahre setzte Heinrich Goßmann mit seiner Rasse "Alaska" die Erfolgsserie fort und wurde 1969 Landesmeister und 1972 bei der Bundesrammlerschau in Kassel mit seinem besten Tier Bundessieger; 1973 Vizemeister auf Bundesebene und auf der Bundesschau 1976 in Essen ebenfalls Vizemeister. Den gleichen Erfolg errang dort auch Willi Rücker mit seinen Russenkaninchen.

Bei der Landesschau 1976 in Gießen wurden Stefan und Willi Rücker Landesmeister und 1980 in Kirchhain errang Ronald Saager mit seinen Kaninchen der Rasse "Kalifornier" den Landesmeister.

Im Jubiläumsjahr 1972 des KZV Jügesheim 1922
Hintere Reihe(v.l.n.r.): Heinz Raab, Günter Hofmann, Andrea Raab, Otto Friedel, Johann Mieczniskowski, Rainer Rupp, Edgar Haller, Stefan Raab, Willi Rücker, Jakob Roth, Heinrich Goßmann, Günther Haller
Vordere Reihe(v.l.n.r.): Anette Haller, Johann Schwab, Bernd Hofmann, Josef Glab, H.Mieczniskowski, Franz Hebeisen, Stefan Rücker, Ludwig Arheilger, Martin Roth, Ulrich Goßmann, Friedrich Tauchen

 

Auch von der 1.Europaschau im Jahre 1970 in Stuttgart, wo ca. 20.000 Tieren ausgestellt wurden, konnten die Aussteller Glab, Goßmann, und Rücker mit hohen Auszeichnungen zurückkehren.

Anfang der siebziger Jahre stieg die Zahl der Mitglieder um das Dreifache, womit bewiesen war, dass zum Lebensbereich auch seit altersher das Tier gehört.


Erfolgreiche Züchter in den 70er JahrenAlois Sattler, Heinrich Goßmann, Josef Glab und Toni Tumpach

Glückwünsche der IGEMO (Interessen Gemeinschaften der Ortsteilvereine) Jügesheim für die Leistung des Kaninchenzuchtvereins Jügesheim und eine besondere Auszeichnung für den erfolgreichsten Aussteller bei der Lokalschau, Heinrich Goßmann (2.von rechts), dem der 2.Vorsitzende der Jügesheimer IGEMO, Willi Rossbach, den Wanderpreis der IGEMO überreicht.

Groß mit dabei auch die Jugend des Vereins und einmal mehr Alois Sattler, 2. der Vereinsmeisterschaft in der Bildmitte.               

Auch auf der Kreisebene gab es Veränderungen. Im Jahre 1973 wurde Willi Rücker einstimmig zum Kreisvorsitzenden gewählt. Dieses Amt führte er bis zu seinem Tode 1994 mit großem Erfolg und Ehre.

Freude beim Kaninchenzuchtverein Jügesheim über den Erfolg seiner Züchter bei der Landesmeisterschaft. Als bester Züchter schnitt Ronald Saager(links) mit seiner Rasse "Kalifornier" ab, dem der Vereinsvorsitzende Willi Rücker auf dem Foto die Glückwünsche des Vereins aussprach. Weiter erfolgreich bei der Landesmeisterschaft auch Heinrich Goßmann mit „Alaska“.

Eine Attraktion beim Pfarrfest und zugleich Modell für den Malwettbewerb der Kinder:Glanzstücke Jügesheimer Züchter, Kaninchen und Geflügel.

Auch im Kaninchenzuchtverein Jügesheim verzeichneten zwei Zuchtfreunde große Erfolge. So bestanden 1974 Heinrich Goßmann und Willi Rücker nach dreijährigen Lehrgängen und Vorbereitungen die Preisrichterprüfung für die Rassekaninchenzucht, eine große Bereicherung für unseren Verein. Sie werden turnusmäßig auf Kreis-, Landes- und Bundesschauen eingesetzt und stehen jedem Züchter mit Rat und Tat zur Seite.          

In der Zwischenzeit erhielten diese beiden Preisrichter Verstärkung im eigenen Verein durch Ronald Mertinkus (1983) und Peter Sponheuer (1991). 

Auch in der Jugendgruppe bewiesen fleißige Jungzüchter ihr Können in den Jahren 1972 bis 1978. So erhielt Ulrich Goßmann mit seinen Tieren dreimal den Titel Landesmeister. Seit 1970 wurden fast immer 16 bis 20 Rassen gezüchtet.


Viele Jung- und Altzüchter standen bei Kreisschauen an erster Stelle. Eine genaue Anzahl der Kreismeister hier im Kaninchenzuchtverein Jügesheim ist kaum feststellbar.

 

Seit dem Jahre 1977 gehört das Waldfest des Vereins, verbunden mit einer Werbe-Jungtierschau zu einer der großen Vereinstraditionen. Wie man überhaupt dem Kaninchenzuchtverein zu seinen tatkräftigen Mitgliedern gratulieren kann. Ob bei Schauen, Veranstaltungen oder Hilfen für andere Vereine zu unterschiedlichsten Anlässen, die Mitglieder leisten eine enorme Arbeit.

Vereinsausflug im Jahre 1992 nach Ludwigsburg.


Aber auch das Vergnügen kommt nicht zu kurz. So finden alljährlich schöne Ausflüge statt, und im Herbst wird zum Helferabend aufgerufen. Nicht zu vergessen unsere traditionellen Nikolausfeiern.

 

In den achtziger Jahren setzten sich die züchterischen Erfolge fort. So wurden auf der Landesschau 1986 in Frankfurt Valentin Mayer (Wiener grau) und Adolf Arheilger (Kleinsilber braun), sowie Heinz Raab (Zwergwidder weiß) Landesmeister. Auch Heinrich Goßmann konnte erneut Landesehren mit Kleinsilber schwarz erringen. Überaus erfolgreich in diesen Jahren war Christine Mayer, die von 1986 bis 1988 mit ihrer Rasse Kleinsilber hell Landesmeisterin wurde. Ihr größter Erfolg war 1987 in Stuttgart der Bundessieg.

5001 Kaninchen konkurrierten bei der Landesverbandsschau in Gießen um Preise und Titel - mit großem Erfolg für die Langohren aus den Ställen des Jügesheimer Kaninchenzuchtvereins: Christine Mayer (Mitte) wurde mit ihren hellen Kleinsilber-Kaninchen Landesmeisterin, ebenso stellte sie ein Siegertier. Die weißen Widderzwerge von Heinz Raab (links) errangen für ihren Züchter ebenfalls den Titel des Landesmeisters. Aus der Zucht Franz Wallners (rechts) stammte das Siegertier der Rasse „Weiße Wiener“.  "Vorzüglich" war die Bewertung für ein Alaska-Kaninchen von Heinrich Goßmann, Klassenpreise konnten die Züchter Marina Raab, Otto Pippinger, Theo Sponheuer und Vereinsvorsitzender Valentin Mayer mit ihren Kaninchen erringen.

Die Kreismeister des Jahres 1986 und einen Jubilar ehrte der Kaninchenzuchtverein Jügesheim bei der Weihnachtsfeier. Der Vorsitzende Valentin Mayer (l.) überreicht hier Willi Rücker die Urkunde zur 25jährigen Mitgliedschaft im Verein. Zuvor hatte Mayer die Kreismeister ausgezeichnet. Es waren in diesem Jahr sieben Vereinsmeisterschaften, und damit zählten die Jügesheimer Züchter zu den erfolgreichsten Vereinen des Kreisverbandes Maintal. Neben Valentin Mayer, erreichten die Kreismeisterschaft (hintere Reihe v. l.): Franz Walter, Christine Mayer, Adolf Arheilger und Heinz Raab. Nicht bei der Ehrung anwesend war Karl Jäger.

Zwei Landesmeister-Titel brachten die Züchter des Kaninchenzuchtvereins Jügesheim 1922 e.V. von der 36.Landesschau von Hessen-Nassau am Wochenende in Frankfurt nach Hause. Der Vereinsvorsitzende Valentin Mayer (links), der mit der Rasse Graue Wiener Landesmeister wurde, sprach im Namen des Vereins dem weiteren Landesmeister Adolf Arheilger(Kleinsilber braun) die Glückwünsche aus. Beide Züchter wurden erstmals Landesmeister. Sie erreichten außerdem, dass ihr Verein bei der Landesschau als erfolgreichster des Kreisverbandes Maintal ausstellte.

Der Verein im Jahre 1987 anlässlich des 65-jährigen Bestehens


Bei der Jugend ging die erfolgreiche Arbeit weiter. Allerdings konnte die starke Mitgliederzahl im Jugendbereich nicht mehr ganz aufrecht erhalten werden, was jedoch auf die großartigen Erfolge keinen negativen Einfluss hatte. So konnten Tim und Oliver Reichert mit „Satin schwarz“ Landesmeister werden. Weiter erzielten die Jugendlichen Katrin Raab (Farbenzwerge schwarz) und Pasquale Heinz (Kleinsilber braun) Landesmeisterschaften.

Vorstand im Jahre 1987

 

hintere Reihe:  

Heinrich Goßmann, Heinz Raab, Peter Sponheuer,  

Jürgen Nissen, Valentin Mayer, Friedel Koser

 

vordere Reihe:

Anton Sauer, Johann Schwab, Hilde Kretschmar, Jakob Roth und Otto Pippinger

Aufgrund der politischen "Maueröffnung" ergaben sich Kontakte in die östlichen Bundesländer. Am 11.01.1990 entstand unsere Verbindung zu unseren Zuchtfreunden aus Schallenburg/Sömmerda. Es folgten gegenseitige Besuche zu den Waldfesten und Vereinsschauen bei uns und in Schallenburg.

Besonders den Kindern gefiel die Jungtierschau der Jügesheimer Kaninchenzüchter, die seit Jahren auf ein eigenes Zuchtgelände hoffen.

Ost-West-Kontakte beim Waldfest des Kaninchenzuchtvereins von Jügesheim. Vorsitzender Valentin Mayer (links) kann Dieter Kämpfer vom Kleintierzuchtverein Schallenburg im Kreis Sömmerda begrüßen. 17 Mitglieder des Vereins waren nach Jügesheim gekommen, und luden die "Giesemer" zu ihrem Züchterabend in die ehemalige DDR ein.

 

Um die Zukunft des Vereins zu sichern, wurden bereits sehr früh Bestrebungen in Gang gesetzt, in Jügesheim einen Zuchtplatz zu erstellen.

Die ersten konkreten Maßnahmen und Anträge erfolgten von den drei Jügesheimer Zuchtvereinen unter Führung der IGEMO im Jahre 1982. Man rief am 15.01.1982 zur Pressekonferenz.

Die Bautruppe bei der Arbeit

 

In den nächsten Jahren bemühten sich Politiker und Vereine um einen Anfang. Bereits 1986 gründete sich in unserem Verein die Zuchtplatzkommission. Unter Leitung des 1.Vorsitzenden, Valentin Mayer, der neben seiner vielfältigen und unermüdlichen Arbeit in der Vereinsführung sich ganz besonders dieser Aufgabe widmete, wurden erhebliche Vorarbeiten geleistet (Planung, Anregungen, Besichtigungen anderer Anlagen, Modellerstellung und immer wieder Verhandlungen mit den zuständigen Gremien).

Derzeit überraschte uns unser damaliges Vereinsmitglied und gleichzeitig Stadtbaurat, Wolfgang Oehlschlägel, in unserer Monatsversammlung im Herbst 1986 mit seiner Nachricht: "Im Frühjahr könnt ihr mit dem Zuchtplatzbau beginnen" .

 

Dann endlich war es soweit. Am 02.09.1993 liegt die Baugenehmigung vor.

 

Der 1.Bauabschnitt der Zuchtanlage "Nehlsee" an der Unteren Sände wurde zügig begonnen. Bereits 1994 war der 1.Bauabschnitt erstellt. Dank Valentin Mayer und seinem hervorragenden Team, insbesondere des Dreigestirns Horst Büchner, Heinz Schwarz und Willi Brune, konnten wir am 21.05.1995 zur Einweihung unserer Anlage einladen. Die Einweihung wurde gemeinsam unseren Freunden vom Geflügelzuchtverein gefeiert.

Links:

"Chef" der Zuchtanlage Horst Büchner


Mitte:

Zuchtwart Heinrich Goßmann


Rechts:

Jugendwart Willi Brune und "Nachwuchs" Alexander Goßmann

1997

75 Jahre Kaninchenzuchtverein Jügesheim H255 e.V.

soll für uns alle ein Ansporn sein, unsere Kaninchenzucht weiterhin erfolgreich zu pflegen. Wir hoffen, dass die großen Erfolge weiterhin nicht ausbleiben. Insbesondere denken wir, die Grundlage für den Fortbestand des Vereins durch die Erstellung des Zuchtplatzes sichergestellt zu haben.

Dafür sorgt der Vorstand im Jahre 1997